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Aschaffenburger Persönlichkeiten

Portrait Ernst Ludwig Kirchners

Ernst Ludwig Kirchner

Geboren am 6. Mai 1880 in Aschaffenburg, gestorben am 15. Juni 1938 auf der Stafelalp bei Davos

Ernst Ludwig Kirchner, der seine Kindheitstage in Aschaffenburg verbrachte, begann 1901 ein Architekturstudium an der Technischen Hochschule in Dresden. Gemeinsam mit den Studienkollegen Erich Heckel, Karl Schmidt-Rottluff und Fritz Bleyl gründete er im Juni 1905 die Künstlergruppe "Brücke" und widmete sich fortan der Malerei, Zeichnung und Druckgraphik. Mit der 1911 erfolgten Übersiedlung nach Berlin ging der Künstler neue stilistische Wege: In den Jahren von 1913 bis 1915 schuf Kirchner die Serie der berühmten Großstadtbilder, in der er das pulsierende Leben des modernen Berlin einfing. Im Ersten Weltkrieg wurde er nach einem Nervenzusammenbruch Ende 1915 als Soldat entlassen; 1916 und 1917 folgten Behandlungsaufenthalte in Sanatorien im Taunus und im schweizerischen Davos, wohin er 1918 auch übersiedelte und ein Bauernhaus inmitten der Alpen bezog. Bis zu seinem Tod widmete er sich vorrangig dem Thema Bergwelt. 1925/1926 unternahm Kirchner eine letzte Reise nach Deutschland. Die späten 20er Jahre waren von künstlerischem Erfolg gekennzeichnet.

1937 wurde er von den Nationalsozialisten als "entarteter" Künstler diffamiert und seine Werke in Museen beschlagnahmt. Am 15. Juni 1938 starb Kirchner in Davos an den Folgen eines Pistolenschusses. Die auf den Notizen des Amtsarztes beruhende Annahme eines Freitods ist in jüngster Zeit durch forensisch-waffentechnische Untersuchungen angezweifelt worden.