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Ascheberger Besonderheiten

Ansicht des Denkmals

Foto: Ulrike Klotz, Stadt- und Stiftsarchiv.

Der aus Leipzig stammende Sohn eines Mützenmachers, Johann Julius Weidenbörner, genannt Kapperich (1867-1951), hatte das Talent, mit seiner Hand die Kopfgröße seiner Kunden abzumessen und die entsprechende Kopfbedeckung, das heißt die Kappe „passend“ zu liefern. Sein phänomenales Gedächtnis erlaubte dem trinkfesten Aschaffenburger Original, dessen Lebensphilosophie durch den Ausspruch „Ich möchte so lange leben, wie Bier gebraut wird“ treffend veranschaulicht ist, ganze Passagen aus der klassischen Literatur und aus Opern zu rezitieren. Bekannte Aschaffenburger wie der Dichter Julius Maria Becker, der Maler Georg Schäfer, der Stadtchronist mit dem Pinsel, Adalbert Hock, und der Mundartdichter Willalbert Schramm zählten zu seinen Freunden. In einem Turmzimmer des Schönborner Hofes setzte der Kapperich, den im hohen Alter der Lebenswille verlassen hatte, seinem Dasein ein Ende. Schüler der renommierten Aschaffenburger Steinmetzschule schufen nach dem Entwurf von Georg Hüter für das unvergessene Original ein Denkmal aus Buntsandstein, das im Sommer 1997 in einer dem Schönborner Hof angrenzenden Mauer an der Wermbachstraße seinen Platz fand.