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Ascheberger Besonderheiten

Ansicht des Brentano-Brunnens

Foto: Fotostudio Alfen, Stadt- und Stiftsarchiv.

Verborgen, aber dennoch inmitten der Stadt, befindet sich seit 1987 der Brentano-Brunnen in der so genannten Mälzerei-Passage zwischen Steingasse und Treibgasse. Dargestellt ist eine Szene aus dem Märchen vom Myrtenfräulein des Dichters Clemens Brentano (1778-1842). Die Verbindung mit Aschaffenburg des in Ehrenbreitstein geborenen und später häufig den Wohnort wechselnden Clemens Brentano kam dadurch zustande, dass der hier lebende Christian Brentano (1784-1851) seinen schwerkranken Bruder aufnahm. Allerdings starb dieser bereits drei Wochen später und fand auf dem Aschaffenburger Altstadtfriedhof seine letzte Ruhestätte. Aus dem vielseitigen Werk Clemens Brentanos‘ wurde für den Brunnen das Märchen vom Myrtenfräulein ausgewählt, und der aus Aschaffenburg stammende und in Düdelsheim lebende Bildhauer Bernhard Vogler setzte die Liebe zwischen dem Prinzen und dem Myrtenfräulein ausdrucksvoll in Szene: Der Prinz von Porzellania, Wetschwuth genannt, entdeckt in seinem kargen Land, in dem kaum ein Halm wächst, einen Myrtenbaum. Da er ihn heiß begehrt, lässt er ihn trotz verschiedener Widrigkeiten in sein Schloss bringen. Er hegt und pflegt den Baum mit einer unbeschreiblichen Sorgfalt, und eines Nachts entdeckt er darin ein Myrtenfräulein, für das er in heftiger Liebe entbrennt. Während er die Hochzeit vorbereiten lässt, demolieren neun eifersüchtige Fräulein den Myrtenbaum und töten das Myrtenfräulein. Die Trauer ist groß. Erst nach vielen Tränen und mit viel List und Tücke erweckt der Prinz das Myrtenfräulein wieder zum Leben und hält zum guten Schluss Hochzeit mit ihr. Der Brentano-Brunnen gehört zu einer beachtlichen Reihe an Brunnen, die in der Amtsperiode des Oberbürgermeisters Dr. Willi Reiland (1970-2000) errichtet wurden. Sein Faible für Wasserspender brachte dem Stadtoberhaupt sogar den Spitznamen „Brunnen-Willi“ ein.