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Ascheberger Besonderheiten

Gemälde der Kippenburg

Carl Richard, Blick von der Kippenburg auf Aschaffenburg, um 1840, Öl auf Leinwand (Museen der Stadt Aschaffenburg, MSA Dep. GKV 4/2010)

Die Kippenburg ist ein beliebtes Ziel für Spaziergänge und Festbesuche auf dem parkartig gestalteten Godelsberg. Die Ruinenstaffage im gotischen Stil wurde 1839 mit Unterstützung des Stadtmagistrats vom Chausseebauunternehmer Adam Kipp (1789-1851) errichtet und als Weinbergshäuschen und Aussichtsturm genutzt. Auf dem Turm flatterte eine Fahne in den bayerischen Farben. Die Bogenfenster waren mit Glasmalereinen verziert, die sich auf die Stadtgeschichte beziehen: U. a. Brustbilder des Herzogs Otto von Schwaben und Bayern und seiner Gemahlin. Die gemütliche Inneneinrichtung im "altfränkischen Stil" entsprach der äußeren Erscheinung.

Das kuriose Bauwerk wurde schon kurze Zeit später Kippenburg genannt. Das erste Fest auf der Kippenburg fand am 25. August 1839, dem Namens- und Geburtstag Ludwigs des Ersten von Bayern, statt. Auch im Jahr darauf war die Kippenburg anlässlich des Büchelbergfests, das die Königliche Familie am Vorabend des Geburtstags von Königin Therese gefeiert hat, "bengalisch" beleuchtet. Nach dem Tod Adam Kipps (1851) gingen Burg und Weinberg in das Eigentum des Verlagsbuchhändlers Carl Krebs über und gelangten schließlich in städtischen Besitz. Nach Erweiterungsbauten im späten 19. Jahrhundert war die Burgruine in den Sommermonaten der romantische Mittelpunkt der Kippenburg-Feste zahlreicher Aschaffenburger Vereine. Die Anfänge des Aschaffenburger Volksfests am Main in den 1920er Jahren bedeuteten eine längere Unterbrechung in der Reihe der Kippenburgfeste.

Die künstliche Ruine verfiel allmählich. Erst gegen Ende der 1960er Jahre hat der Karnevalsverein "Stadt-Garde“ die Tradition der Kippenburgfeste neu belebt. Die Stadtgarde hat die verfallenen Gebäude instand gesetzt, um Nebenräume erweitert und eingefriedet. Das Kippenburggelände ist leider nicht zu jeder Zeit frei zugänglich. Ein Ausflug auf den Godelsberg lohnt sich aber in jedem Fall, vor allem wegen der sonstigen Baudenkmäler und der schönen Ausblicke von der Teufelskanzel und der Goldbacher Kanzel.