Direktsprung:

Sie befinden sich hier: Startseite, Aktuelles, Aktuelle Meldungen in Leichter Sprache

Inhalt

Aktuelle Meldungen in Leichter Sprache

16.07.2024:

Offener Brief an Hubert Aiwanger
Übersetzung in Einfache Sprache

Von:

  • Sabine Sitter (Landrätin im Landkreis Main-Spessart)
  • Dr. Alexander Legler (Landratim Landkreis Aschaffenburg)
  • Jens Marco Scherf (Landrat Landkreis Miltenberg)
  • Jürgen Herzing (Oberbürgermeister Stadt Aschaffenburg)

Warum gibt es diesen Brief?
Im Spessart soll es ein neues Projekt geben:
      
Biosphärenregion Spessart.

Seit 2022 arbeitet der Verein „Wir im Spessart“ an dem Projekt.
Zusammen mit Menschen und Politik vor Ort plant der Verein zum Beispiel:

  • Wie können wir die Vielfalt von Pflanzen und Tieren fördern?
  • Wie können wir Flächen gut nutzen und pflegen?

Hubert Aiwanger in Rechtenbach

Am 29. Juni war ein Infoabend zu dem Projekt in Rechtenbach.
Auch Hubert Aiwanger war bei der Veranstaltung.

Aiwanger ist Staatsminister in Bayern für:
    
Wirtschaft, Landesentwicklung, Energie
Aiwanger hat zur Idee von Biosphären·region Spessart gesagt:
    
„Schnapsidee“ (Main-Echo, am 1. Juli 2024).

Politiker*innen aus der Region Spessart finden:
     
Aiwanger spricht respektlos und nimmt das Projekt nicht ernst.
     
Damit handelt Aiwanger als Staatsminister verantwortungslos.

Deshalb haben die Politiker*innen einen Brief an Aiwanger geschrieben.

 

Hier ist eine Zusammenfassung von dem Brief in Einfacher Sprache.

Hinweis: Die Übersetzung wurde nicht von den Unterzeichner*innen geprüft.

Sehr geehrter Herr Staatsminister,

1. Warum Beleidigungen?

Sie haben für unser Projekt viele Beleidigungen:
    „Dummheit“, „Naivität“ oder „Schnapsidee“.

Sie sagen zu den Menschen im Projekt:
    
„Ideologen“ und „Städter“.
Damit meinen Sie: Die Menschen haben nur Ideen, aber keine Ahnung.
Das ist sehr respektlos.
Denn das Projekt haben sich Menschen vor Ort gut überlegt.
Und Politiker*innen vor Ort haben das Projekt beschlossen.
Zum Beispiel in Kreistagen.
Eigentlich sollten Sie die Menschen in den Gemeinden unterstützen.
    
Warum lehnen Sie ab, was die Menschen vor Ort wollen?
    
Warum sprechen Sie so respektlos?

2. Warum fachlich falsche Aussagen?

Im Spessart soll eine kleine Fläche Naturschutzgebiet werden.
Das sind nur 3 Prozent von der Gesamtfläche – also sehr wenig.

Aber Ihre Aussage ist:
   
Mehrere 1000 Hektar Wald können nicht mehr genutzt werden.
   
Das kostet mehrere 1000 Euro.
Woher wissen Sie das? Haben Sie Belege?
Und: Was meinen Sie mit mehrere 1000?
Das klingt sehr viel. Aber meinen Sie 2000 oder 10.000?
Sie sind sehr ungenau.

Außerdem ist Ihre Behauptung:
     Schädlinge können in dieser Fläche nicht mehr bekämpft werden.

Das stimmt so nicht!
In anderen Regionen funktioniert das Projekt sehr gut.
Zum Beispiel in der Rhön oder im Berchtesgadener Land.
Auch dort werden Schädlinge weiter bekämpft. Zum Beispiel der Borkenkäfer.

     Warum glauben Sie: Das geht im Spessart nicht? 
     Obwohl Sie keine guten Gründe haben?

3. Medien

Regionale Zeitungen, Radio und Fernsehen berichten über unser Projekt.
Sie nennen diese Medien: Mainstreammedien.
Beleidigen Sie damit Medien, die eine andere Meinung haben als Sie?
Sie sollten aufpassen:
Den Begriff verwenden vor allem Rechtsextreme.

4. Wie ist der Zusammenhang mit Windkraft?

Ihre Aussage ist:
     Im Spessart soll weiter Brennholz gemacht werden.

    Denn mit mehr Brennholz brauchen wir weniger Windräder.
Warum? Was meinen Sie damit?
Außerdem sind Sie doch eigentlich für mehr Windräder in Bayern?
Und Sie wollen den Bau von Windrädern fördern?
Ihre Aussagen passen nicht zusammen.

5. Warum keine Zukunft für den Spessart?

Eigentlich sollen sich Regionen auf die Zukunft vorbereiten.
Gerade auch Regionen auf dem Land.

Aber wenn es um den Spessart geht, sagen Sie:
    
Die Menschen sollen „mit dem Spatz in der Hand“ zufrieden sein.
Das heißt:
    
Die Menschen sollen mit dem zufrieden sein, was ist.
    
Und sie sollen sich nicht um die Zukunft kümmern.
Dürfen nur Sie das entscheiden?
Dürfen sich dann nur noch Städte und ihr Umland entwickeln?

Warum nicht der Spessart?

 

Wir haben uns gefragt:

     Soll im Spessart vielleicht ein Endlager für Atommüll entstehen?
     Darf der Spessart deswegen keine Biosphären
region werden?     

     Was sagen Sie dazu?
     Das würde uns sehr interessieren.

© Europäisches Logo für einfaches Lesen: Inclusion Europe

Prüfung und Überarbeitung 

Büro für Leichte Sprache Würzburg,
www.leichte-sprache-wuerzburg.de
mit Mitarbeitenden der Mainfränkischen Werkstätten