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Krematorium
Foto: Garten- und Friedhofsamt, Stadt Aschaffenburg
Im Krematorium Aschaffenburg werden jährlich ca. tausend Einäscherungen vorgenommen.
Seit dem 01.01.2015 wird die Anlage von der "Krematorium im Waldfriedhof GmbH & Co. KG" betrieben.
Neben dem Krematorium befindet sich im Aschaffenburger Waldfriedhof die Aussegnungshalle. Hier können Trauerfeiern abgehalten werden.
Zusätzlich steht im Friedhofsgebäude ein Raum für individuelle Abschiednahmen zur Verfügung.
Zur Geschichte der Krematorien
Die Verbrennung des Körpers eines Verstorbenen ist in zahlreichen Kulturen bekannt. Die Asche wurde entweder im Wasser oder auf dem Land verstreut oder in besonderen Behältnissen aufbewahrt. Das Urnengrab ist in Mitteleuropa eine Erscheinung der Bronzezeit.
Im Christentum wurde die Feuerbestattung Jahrhunderte lang abgelehnt, da sie dem christlichen Verständnis einer Auferstehung der Toten widersprach.
1878 wurde in Gotha das erste Krematorium in Deutschland in Betrieb genommen, erst 13 Jahre später das zweite in Heidelberg. Im Krematorium Aschaffenburg fand die erste Einäscherung am 26.02.1975 statt.
In deutschen Städten sind heute mehr als die Hälfte der Beisetzungen Feuerbestattungen.
Was man über eine Einäscherung wissen sollte
Voraussetzung für eine Einäscherung ist ein Nachweis über den Willen des Verstorbenen, dass er diese Bestattungsart wünscht.
Der Nachweis kann erbracht werden
- durch eine schriftliche Erklärung des Verstorbenen
- durch Unterschrift eines nahen Angehörigen, der damit bestätigt, dass der Verstorbene den Wunsch geäußert hat
Die Feuerbestattung bedarf in Deutschland einer besonderen Genehmigung. Es darf kein Zweifel an der Todesursache und an der Identität der Toten bestehen, da eine Untersuchung der Leiche nach der Verbrennung nicht mehr möglich ist. In Aschaffenburg ist in jedem Fall eine Unbedenklichkeitsbescheinigung der Ortspolizei oder im Falle eines nicht natürlichen Todes eine Bescheinigung der Staatsanwaltschaft notwendig.
Der Leichnam wird zusammen mit dem Sarg verbrannt. Dabei sind nur Särge zulässig, bei deren Verbrennung die geringst möglichen Emissionen entstehen. Die selben Anforderungen werden an die Sargausstattungen gestellt.
Die Öfen eines Krematoriums sind so konstruiert, dass nur jeweils ein Leichnam eingeäschert werden kann, um Aschevermischung auszuschließen. Ein nummerierter Schamottstein, der auf den Sarg gelegt wird, gewährleistet die eindeutige Zuordnung der Asche. Die Kremierung erfolgt bei Temperaturen bis 1200° C. Sie dauert ca. 75 Minuten. Im Wesentlichen bleiben dann nur mineralische Knochenbestandteile, dazu Zähne und nicht brennbare Implantate übrig. Insgesamt macht dies ca. 5% des Körpergewichts aus. Große Metallteile werden aussortiert und die Asche sowie die Nummernsteine in eine Aschenkapsel verfüllt, die dann verschlossen wird. Auf dem Deckel der Kapsel sind Name, Geburts-, Sterbe- und Einäscherungsdatum sowie der Name des Krematoriums vermerkt. Die Aschenkapsel wird oft in eine dekorative Überurne eingesetzt, die der Beisetzung einen weiteren würdigen Akzent verleiht.
Trotz zahlreicher Diskussionen besteht in Deutschland Friedhofszwang. Dies hat zur Folge, dass die Asche Verstorbener nicht zu Hause aufbewahrt werden darf, wie dies in Nachbarländern oder anderen Teilen der Welt teilweise zulässig ist.
Auf den Aschaffenburger Friedhöfen bestehen mehrere Möglichkeiten der Urnenbeisetzung. Sie können wählen zwischen Reihengrabstätten für 2 Urnen, Familiengrabstätten für 4 Urnen, Urnennischen in der Urnenwand für zwei Urnen, der Bestattung im Urnengemeinschaftsgrab oder im Wurzelbereich von Bäumen.
Auch die anonyme Beisetzung ist möglich.
Weitere Informationen zur Beisetzung von Urnen erhalten Sie bei der Friedhofsverwaltung.
Fragen zum Krematorium beantwortet Ihnen die Krematorium im Waldfriedhof GmbH & Co. KG.