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Die Rote Bank – Ein Zeichen gegen häusliche Gewalt
Die Idee der roten Bank geht zurück auf die Aktion „Panchina rossa“ (zu deutsch rote Bank) aus Italien. Dort steht sie seit 2016 in öffentlichen Räumen als Symbol gegen häusliche Gewalt. Zwischenzeitlich sind viele andere Städte – auch in Deutschland – diesem Beispiel gefolgt. Die roten Bänke machen auf geschlechtsspezifische Gewalt, insbesondere Gewalt gegen Frauen, aufmerksam und holen das Thema aus der Tabuzone für ein breiteres Bewusstsein in der Gesellschaft. Dabei werden Menschen über das Thema informiert, aufgeklärt und sensibilisiert mit dem Ziel ein breiteres Bewusstsein in der Gesellschaft zu schaffen.
Partnerschaftsgewalt äußert sich in verschiedensten Formen: von emotionaler Gewalt wie z.B. Drohung, Stalking oder Beleidigung, über soziale Gewalt wie Kontaktverbot/-kontrolle oder Freiheitsentzug, ökonomischer Gewalt wie Arbeitsverbot/-zwang oder Lohnbeschlagnahmung, bis hin zu körperlicher und sexualisierter Gewalt. Laut der Kriminalstatistik 2020 des Bundeskriminalamtes waren in 80.5% der Fälle Frauen von Partnerschaftsgewalt betroffen, und in 19.5% der Fälle Männer. Die häufigsten Delikte stellten Körperverletzung, Bedrohung, Stalking und Nötigung, durch den/die (ehemalige*n) Beziehungspartner*in dar. Weibliche Betroffene sind dabei deutlich häufiger von schwerer Körperverletzung und Vergewaltigung, sexueller Nötigung und sexuellen Übergriffen betroffen, im Vergleich zu Männern. Statistiken besagen, dass jede dritte Frau mindestens einmal im Leben Gewalt erlebt und jeden dritten Tag eine Frau von ihrem*ihrer (Ex-)Partner*in getötet wird (Femizide). Die Dunkelziffer der Delikte, die nicht zur Anzeige gebracht und damit nicht statistisch erfasst werden können, ist beträchtlich.
Da zu Betroffenen in nicht hetero-normativen Beziehungen, insbesondere in gleichgeschlechtlichen Beziehungen, belastbare Studien und Statistiken fehlen, muss ebenfalls von einer hohen Dunkelziffer ausgegangen werden.
Hilfsangebote für Frauen
SEFRA e.V. Notruf und Beratung für Frauen, Fachberatungsstelle bei häuslicher Gewalt, sexualisierter Gewalt und Stalking. Psychosoziale Prozessbegleitung, Sofort-Dolmetschung in 18 Sprachen, Beratung für Frauen ab 16 Jahren, persönlich, telefonisch, Online-Beratung, kurzfristige Notfalltermine, Begleitung bei Stabilisierung, Gewaltverarbeitung und Neurorientierung. Beratung des sozialen Umfeldes und kollegiale Fachberatung. Die Beratungen sind kostenlos, vertraulich und auf Wunsch anonym. Telefon 06021 – 24728
AWO Aschaffenburg
Das Frauenhaus ist ein sicherer Ort zum Wohnen für Frauen und Kinder, die von häuslicher Gewalt bedroht und/oder betroffen sind.
Das Frauenhaus Aschaffenburg ist 24 Stunden erreichbar unter: 06021 - 24455 oder per Mail: frauenhaus@awo-aschaffenburg.de
Bundesweites Hilfetelefon "Gewalt gegen Frauen"
Hilfetelefon - Beratung leichte Sprache Die Beratung wird auch in leichter Sprache angeboten. Die Beraterinnen achten darauf, dass sie einfache Sätze formulieren, keine Fremdwörter benutzen und das Gesagte mehrfach wiederholen.
Hilfetelefon - Beratung in Gebärdensprache Frauen mit Hör-Behinderung erleben mehr als 3 Mal so oft Gewalt wie andere Frauen. Diese Frauen brauchen besondere Hilfen. Deshalb gibt es diese Beratung in Deutscher Gebärdensprache und in Gebärden-Schriftsprache.
Hilfsangebote für Männer
Beratungsstelle Häusliche Gewalt gegen Männer - Institut für soziale und kulturelle Arbeit (ISKA) Häusliche Gewalt kann in allen Beziehungsformen und gesellschaftlichen Kontexten vorfallen und jeden treffen.
Gewalt hat viele Formen, z. B. körperliche Gewalt (Schlagen, Treten oder mit Gegenständen werfen), psychische Gewalt (anschreien, beleidigen, herabsetzen oder Stalking) oder auch soziale Gewalt, von der Männer betroffen sein können.
Fachstelle Unterfranken – Täter*innenarbeit
Die Fachstelle Unterfranken - Täter*innenarbeit häusliche Gewalt richtet sich an alle Männer und Frauen, die gegenüber (Ex-) Partner*innen gewalttätig geworden sind.