Geburt & frühe Kindheit
Hallo Baby
Die Hallo Baby Willkommensbesuche sind ein freiwilliges Angebot des SkF. Im Auftrag der Stadt Aschaffenburg werden alle Familien mit Neugeborenen in den Stadtteilen besucht.
Der Besuch wird zuerst durch einen Willkommensbrief der Stadt angekündigt. Wenn das Baby ca. 4 Monate alt ist, bekommen die Familien einen zweiten Brief mit einem Terminvorschlag von den Mitarbeiterinnen zugeschickt.
Zum Besuch bringen sie eine Tasche voller Informationsmaterialien mit:
Kostenfreie Kurse – kleine Geschenke - Krabbelgruppen - Vorträge für Eltern - Aktionen für Familien - Gesundheitssprechstunden - Kita-Anmeldung - Alternative Betreuung - Ausflugstipps – Beratung - Entwicklung und Erziehung - Familiencafés - Beikost - Unterstützung im Alltag.
Die Pädagoginnen nehmen sich Zeit für ein Gespräch mit der Familie. Fragen können direkt geklärt werden. Auf Wunsch vermitteln sie an Beratungsstellen, frühe Hilfen und Angebote der Stadt weiter. Die beiden Pädagoginnen des Hallo Baby Teams verfügen über spezielles Fachwissen zur frühkindlichen Entwicklung.
Hier geht es zu “hallo aschaffenburg“ mit Informationen zu Hallo Baby in verschiedenen Sprachen.
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Hallo Baby: Detailseite
Sozialdienst katholischer Frauen e.V. Aschaffenburg
Erbsengasse 9
63739 Aschaffenburg
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Gloria Waschulewski: Detailseite
Dipl.-Sozialpädagogin (FH)
Hallo Baby
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Tanja Bachmann: Detailseite
staatl. anerkannte Erzieherin
Hallo Baby
Weitere Informationen
Der Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) ist ein Frauen- und Fachverband für Jugend- und Gefährdetenhilfe und der Hilfe für Frauen und Familien in Notsituationen. Er ist ehrenamtlich organisiert und versteht seine Arbeit im Zusammenwirken von hauptberuflichen Fachkräften und ehrenamtlichen MitarbeiterInnen.
Hebammen-Koordination
Die ersten Wochen nach der Geburt eines Kindes sind voller Veränderungen. Jeder Frau steht in dieser besonderen Zeit Hilfe und Unterstützung durch eine Hebamme im häuslichen Wochenbett zu. Leider kommt es immer wieder vor, dass Frauen trotz intensiver Suche keine Hebamme für diese wichtige Betreuung finden.
Aus diesem Grund wurde von der Stadt und dem Landkreis Aschaffenburg die Hebammenkoordinationsstelle ins Leben gerufen. Wir versuchen Ihnen zu helfen!
Angebot der Koordinierungsstelle
- Vermittlung von Hebammen an Frauen, die trotz intensiver Suche keine Hebamme finden konnten
- Organisation einer Wochenbettambulanz an Sonn- und Feiertagen
- Netzwerkarbeit mit allen Institutionen rund um die Geburt
Voraussetzungen
- Sie sind schwanger und wohnen in der Stadt Aschaffenburg oder dem Landkreis Aschaffenburg
- Sie haben trotz intensiver Suche keine Hebamme gefunden
Ablauf
Bitte schreiben Sie Montag bis Freitag eine E-mail oder rufen Sie zur Sprechstunde Dienstag oder Donnerstag von 9 Uhr bis 11 Uhr an.
Gerne kümmert sich die Koordinierungsstelle schnellstmöglich um Ihr Anliegen.
Alexandra Hein: Detailseite
Hebamme der Koordinierungsstelle
Das Projekt der Stadt und des Landkreises Aschaffenburg wird gefördert durch die Regierung von Oberfranken mit Mitteln des bayerischen Staatsministerums für Gesundheit und Pflege.
Wochenbettambulanz
Diese Sprechstunde ist für Wöchnerinnen und stillende Mütter, die an Sonn- und Feiertagen Unterstützung durch eine Hebamme benötigen.
Sprechzeiten: Sonn- und Feiertag von 9 bis 12 Uhr (OHNE Terminvergabe)
Die Praxis befindet sich im Eingangsbereich des Klinikums Aschaffenburg.
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Flyer "Hebammenkoordination" deutsch
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Flyer "Hebammenkoordination" arabisch
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Flyer "Hebammenkoordination" englisch
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Flyer "Hebammenkoordination" russisch
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Flyer "Hebammenkoordination" französisch
Krabbelgruppen
Babyspielgruppen oder Krabbelgruppen bieten im eigentlichen Sinn keine Kinderbetreuung an. Eltern haben die Gelegenheit, andere Mütter und Väter zu treffen und sich über Erziehungsthemen auszutauschen. Die Kinder knüpfen erste Kontakte zu anderen Kindern außerhalb der Familie. Es wird gemeinsam gesungen und gespielt. Sie sind herzlich willkommen!
Im Folgenden finden Sie einen Überblick der Angebote in Aschaffenburg. Änderungen sind möglich.
Eltern-Kind-Bindung: Die ersten Lebensjahre
Die Geburt eines Kindes ist immer ein Wunder und zu gleich der Beginn einer spannenden Zeit. In den ersten Lebensjahren durchlaufen die Kinder zahlreiche Entwicklungsschritte.
Diese einzigartige Verbindung zwischen dem Baby und seiner Mutter und seinem Vater gehört zu den wichtigsten Beziehungen im Leben. Man spricht hier von BINDUNG. Eine sichere Bindung zu einer Bezugsperson ist die Basis für die Entwicklung von Kindern. Eltern sind Vorbilder und Expert*innen ihrer Kinder. Das Baby und seine Bezugspersonen lernen sich kennen und schaffen Vertrauen - eine Beziehung wird aufgebaut. Das Kind erfährt Schutz, Liebe und Geborgenheit.
Auf den folgenden Seiten erfahren Sie:
- Warum es wichtig ist, Nähe und Zuwendung zu schenken und feinfühlig mit dem Baby umzugehen?
- Welchen Beitrag Väter zur Entwicklung des Kindes leisten.
- Was hinter dem „Kreis der Sicherheit“ steckt.
- Wer Ihre AnsprechpartnerInnen in der Stadt Aschaffenburg zum Thema Bindung sind
- Veranstaltungshinweise zum Thema Bindung
- Weiteres über die Signale des Babys auf You Tube
- Literaturhinweise
Nähe Zuwendung und Feinfühligkeit
Kinder brauchen neben Nahrung und Pflege vor allem körperliche Nähe und gefühlvolle Zuwendung der Eltern. Damit sich das Baby von Beginn an gut entwickelt, ist es wichtig, nicht nur den körperlichen Bedürfnissen (z.B. Hunger) nachzugehen, sondern auch die emotionalen Bedürfnisse des Babys nach Geborgenheit und Nähe zu erwidern. Damit ein Säugling eine gute Beziehung zu seiner Mutter und seinem Vater aufbauen kann, braucht es andauernde und stabile Erfahrungen. Bindung entsteht durch die Interaktion des Babys mit dem Elternteil. Eine sichere Bindung zu einer Bezugsperson ist die Basis für eine bestmögliche Persönlichkeitsentwicklung von Kindern. Die Familie ist meist der erste „Bindungsort“. „Bindung bereitet den Weg für erfolgreiche Beziehungen zu Gleichaltrigen und diese Beziehungen wiederum bereiten dann die Bühne für zufrieden stellende romantische Beziehungen im Erwachsenenalter.“ (Scroufe et al 2005, S. 205).
Nähe und Feinfühligkeit sollen signalisiert werden, damit sich das Gehirn gut entwickeln kann. Das Gehirn des Babys wird durch den feinfühligen Umgang und die Nähe der Mutter und des Vaters trainiert. Die verschiedenen Gehirnregionen des Babys werden angeregt und gereizt. Die Reize lassen im Gehirn Verbindungen entstehen, die zur Gehirnentwicklung beitragen. In der Interaktion mit der Mutter oder dem Vater werden zahlreiche Sinne angeregt und stimuliert. Das Baby sieht, hört, riecht, fühlt und schmeckt seine Bezugsperson.
Alles was das Baby mit seinen Eltern erlebt, bewirkt Vernetzungen zwischen den Gehirnzellen. Gedankenströme werden durch positive Erfahrungen überwiegend von Selbstermutigung statt Selbstzweifel bestimmt werden.
Jedes Kind teilt sich mit seinem Verhalten mit. Es zeigt was es gerade braucht. Wenn das Baby weint, dann will es mitteilen, dass es sich zum Beispiel unwohl fühlt oder Hunger hat. Wenn es seinen Blick abwendet, die Augen reibt, dass es Ruhe braucht, die Konzentration nachlässt oder es müde ist. Eltern werden merken, dass es mit der Zeit immer besser gelingt, das Kind und seine Signale zu verstehen.
Was ist mit Feinfühligkeit genau gemeint?
Feinfühligkeit heißt sich verstehen und kennenlernen, damit die Mutter / der Vater empfindsam auf das Baby reagieren kann.
- Signale des Babys wahrnehmen: Können Sie die Signale Ihres Babys sehen und hören (auch nachts)? Signalisiert ihnen ihr Kind, was es braucht?
- Signale des Kindes richtig deuten und interpretieren: Gerade am Anfang ist es manchmal schwierig, die Signale des Unwohlseins zu deuten. Ist es Hunger, Durst? Sind die Windeln voll? Will das Baby getragen werden? Vermitteln Sie dem Baby Aufmerksamkeit und haben Sie Geduld. Es ist ein langsamer Lernprozess für beide.
- Prompt auf die Signale des Babys antworten: Säuglinge haben noch eine sehr geringe Aufmerksamkeitsspanne. Eine schnelle Reaktion ist deshalb wichtig. Sonst versteht der Säugling nicht, dass zum Beispiel das Trösten die Antwort auf sein Weinen ist – und die Erfahrung der eigenen Wirksamkeit ausbleibt.
- Abgestimmt und angemessen auf die Signale des Babys reagieren: Neben der prompten Reaktion sollten Eltern angemessen auf die Signale des Kindes reagieren.
Gut zu wissen:
Feinfühligkeit bedeutet nicht, keinen Fehler machen zu dürfen. Wichtig ist die schnelle Reaktion auf die kindlichen Bedürfnisse. Bindung entsteht über einen längeren Zeitraum, indem sich die Eltern und das Kind besser kennenlernen. Und: im ersten Jahr können Babys nicht verwöhnt werden. Sie äußern mit ihrem Verhalten immer ein Bedürfnis. Wenn dieses Bedürfnis befriedigt wurde, wird es weniger oder enden.
Schenken Sie Nähe
Säuglinge und kleine Kinder brauchen von Anfang an und regelmäßig die volle Zuwendung von Erwachsenen. Damit sich die Beziehung zwischen Eltern und Kind gut entwickeln kann, braucht es vor allem viel gemeinsam verbrachte Zeit und Momente des ungestörten Miteinanders. Ihr Kind hört ihnen bereits im Säuglingsalter aufmerksam zu. Erzählen Sie ihm viel und sprechen Sie viel mit ihrem Baby. Es betrachtet ihr Gesicht und versucht aufmerksam Laute nachzuahmen. Nehmen Sie diese Laute auf und wiederholen Sie sie spielerisch. So entsteht das erste Gespräch zwischen ihnen und ihrem Kind.
Nutzen Sie auch die Zeit des Wickelns als „exklusive Zeit zu zweit“. Körperliche Nähe beim Wickeln, die Berührungen, das Kuscheln… all das fördert die Beziehung zwischen Eltern und Kind. Erfinden Sie ein Ritual während des Wickelns z.B. immer dasselbe Kuscheltier zur Unterhaltung. Sorgen Sie aber auch für Abwechslung. So können Sie ihrem Kind immer wieder neue Impulse geben.
Väter sind für die Entwicklung der Kinder wichtig
Die Beziehung zu Vätern zeigt sich durch einen hohen Anteil an spielerischen Momenten. Das ist eine gute Ergänzung zu der meist „vorsichtigeren“ und auch „ängstlicheren“ Erziehungsweise der Mütter. Väter lassen Kinder ab und an „bewusst“ Grenzen überschreiten und bieten mehr Möglichkeiten zur Entdeckung und Erkundung der Umwelt. Väter neigen dazu, die Neugier und Fähigkeiten des Kindes herauszufordern. Außerdem unterstützen gemeinsame Vater-Kind-Aktionen die Beziehung zwischen Vater und Kind.
Bindung und Gehirnentwicklung
Das kindliche Gehirn ist bei der Geburt noch sehr unreif und entwickelt sich größtenteils erst nach der Geburt. Die Interaktion zwischen Eltern und Kind haben großen Einfluss, wie sich die verschiedenen Bereiche des Gehirns entwickeln. Das Gehirn wird somit durch eine positive (und auch negative) Eltern-Kind-Beziehung geformt. Die Vernetzungen zwischen den Nervenzellen im Gehirn des Babys müssen erst noch aufgebaut werden. Sie entstehen durch die Erfahrung mit der Umwelt und sind verantwortlich für die emotionale und soziale Intelligenz des Kindes. Kinder, die in einer sicheren Bindung zu Mutter und/oder Vater aufwachsen, können mit ihren Gefühlen, mit Wut, Trauer, Enttäuschung und Angst (meist) besser umgehen.
Die gemeinsame Zeit mit den Eltern entscheidet, ob sich ein Kind gut entwickeln wird. Deshalb ist es wichtig, wie Sie als Eltern mit ihrem Kind spielen, es in den Arm nehmen, es trösten, ihm zuhören und es behandeln, wenn es „unartig“ ist.
Emotionale Reaktionen der Eltern lassen Verknüpfungen im Gehirn des Babys entstehen, die beeinflussen, wie das Kind im späteren Leben mit Stress umgeht, erfüllte Beziehungen eingeht, mit Wut umgeht, freundlich und mitfühlend ist, tiefe Ruhe empfindet, den Antrieb hat, seine Träume zu verwirklichen aber auch Ziele verfolgt.
Sicherheit und Selbstständigkeit
Kinder gehen Bindungen zu ihren Bezugspersonen aus einem ganz einfachen Grund ein: Sie können sonst die ersten Jahre nicht überleben. Kinder sind auf die Fürsorge der Eltern angewiesen. Sie müssen genährt, umsorgt und beschützt werden. So sind über viele Jahrtausende Verhaltenssysteme entstanden, die eine Bindung zwischen Eltern und Kind aufbauen. Dieses Prinzip sichert das Überleben des Kindes. Bindung und Selbstständigkeit gehören zusammen. Eine sichere Bindung fördert die spätere Unabhängigkeit des Kindes. Wenn Eltern dem Kind ein Gefühl von Sicherheit vermitteln, kann es die Welt um sicher herum entdecken und sich neue Fähigkeiten aneignen. Durch Neugier und Erkundungsdrang kann das Kind vielfältige Lernerfahrungen machen und wertvolle Eindrücke sammeln, die für seine körperliche, psychische und soziale Entwicklung förderlich sind.
Wenn das Kind wohlauf ist, es ihm gut geht, sind Eltern als „sichere Basis“ zu verstehen und es erkundet die Welt. Wenn es sich unwohl fühlt, werden die Bindungspersonen zum „sicheren Hafen“, in den es jederzeit einlaufen kann, das Kind Trost und Schutz erfährt und mit seinen Gefühlen aufgefangen wird. In der Pädagogik nennt man dieses System den „Kreis der Sicherheit“.
Kreis der Sicherheit
Der „Kreis der Sicherheit“ bestätigt das Kind im Entdeckerdrang und fördert seine Selbstständigkeit. Ohne diese „gefühlte Sicherheit“ wäre die Entwicklung von Selbstständigkeit eingeschränkt. Seien Sie als Eltern immer beides. Eine „sichere Basis“ und ein „sicherer Hafen“. Unterstützen Sie den Erkundungsdrang, passen Sie auf und teilen Sie die Freude beim Entdecken mit Ihrem Kind. Seien Sie nicht zu ängstlich und zu vorsichtig. Übernehmen Sie aber auch die Leitung, wenn Ihr Kind Trost benötigt oder Schutz sucht. Reaktionen wie Weinen, Rufen, Anklammern, Unwohl sein, Müdigkeit oder Angst zeigen deutlich, dass Sie als „Hafen“ benötigt werden. Ist Ihr Kind gesund und munter, neugierig und aufgeweckt, dann kann es seinem Spieltrieb nachgehen. Sie sind dann die sichere Basis. Es weiß, Sie sind anwesend und es kann Blickkontakt halten. Das Kind fühlt sich sicher und kann in Ruhe seine Umwelt erkunden.
AnsprechpartnerInnen in der Stadt Aschaffenburg zum Thema Bindung
Signale des Babys
Obwohl Babys noch keine Worte sprechen können, teilen sie sich den Eltern von Beginn an mit. Sie „sagen" mit Gesten, Blicken und dem ganzen Körper, was sie brauchen und wünschen, was ihnen Angst oder Freude macht. Jedes Kind ist dabei anders und seine Signale, seine Zeichen sind immer auch aus der Situation heraus zu deuten. Manches Mal sind die Signale des Babys für Eltern nicht klar zu erkennen und Sie fragen sich: „Was will mir mein Baby sagen?".
Der YouTube-Kanal „Signale des Babys“ zeigt Signale von Neugeborenen bis 18 Monate alten Kindern, die bei Erwachsenen Fragen aufwerfen, nicht immer leicht zu erkennen sind oder missverständlich sein können. In über 100 kurzen Filmen werden hier die nonverbalen Zeichen von kleinen Kindern „übersetzt“.
Die Kurzfilme sind zu acht Themen zusammengefasst wie Mimik, Schreien, Hören oder Gefühle. Zum Teil auch in englischer, arabischer und türkischer Sprache.
Literatur
Ahnert, Liselotte: Frühe Bindung: Entstehung und Entwicklung
Bayerisches Staatsministerium für Arbeit und Soziales, Familie und Integration:
Stark durch Bindung. Tipps zur elterlichen Feinfühligkeit in den ersten Lebensjahren
Elternbriefe des Bayerischen Landesjugendamts: siehe hier
Kirkilionis, Evelin: Bindung stärkt: Emotionale Sicherheit für ihr Kind – der beste Start ins Leben
Mierau, Susanne: Geborgen wachsen – wie Kinder glücklich groß werden.
Sunderland, Margot: Die neue Elternschule: Kinder richtig verstehen – ein praktischer Erziehungsratgeber