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13.06.2023:

Stadt und Förderverein verurteilen Verschmutzung der Stolpersteine

Die Stadt Aschaffenburg und der Förderverein Haus Wolfsthalplatz verurteilen die mutmaßliche Schändung der Aschaffenburger Stolpersteine in der östlichen Innenstadt, die mit einer Säure übergossen wurden. Die Kriminalpolizei hat entsprechende Ermittlungen aufgenommen.

 

„Totengedenken auf solche Weise zu stören ist die feigste Form und ein Ergebnis von Verrohung im Miteinander, die durch primitive und aufstachelnde Sprache im öffentlichen Raum bereitet wird“; sagte der Vorsitzende des Förderkreises Dr. Josef Pechtl, und erinnerte an das Motto des letzten Holocaustgedenkens im Theater: „Ich fürchte, grad unter Menschen möchtest du ein Mensch zu sein verlernen.“ Dieses Zitat aus Lessings Nathan der Weise habe nichts von seiner Aktualität eingebüßt.

 

Oberbürgermeister Jürgen Herzing ergänzt: „Demokratiefeindlichkeit, Antisemitismus, Radikalisierung und Verschwörungstheorien versuchen, sich den Weg in die Mitte der Gesellschaft zu bahnen. Diesen Tendenzen stellen wir uns in einem breiten Bündnis von Parteien und Organisationen entgegen: für Demokratie, gegen das Vergessen und für das Erinnern.“ Er hoffe, dass der Verursacher des Säureanschlags gefunden werde. Hier gehe es nicht nur um Sachbeschädigung, sondern darum, die Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus unsichtbar zu machen.