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05.07.2023:

Ärzte gegen den Atomkrieg von links: Dr. Jochen Mayer, Dr. Matthias Salefsky, Bärbel Baumann, Oberbürgermeister Jürgen Herzing, Dr. Stephan Bartmann und Dr. Reinhard Böhlau. Foto: Ralf Hettler / Stadt Aschaffenburg

Für den Frieden und gegen Atomwaffen

Eine Modernisierung der Kernwaffenarsenale durch die Atommächte und ein nichtendender russischer Angriffskrieg gegen die Ukraine: Das ist die Kulisse, vor der in diesem Jahr am 8. Juli der Flaggentag der Mayors for Peace stattfindet. Auch die Stadt Aschaffenburg hat die Fahne gegen Atomwaffen gehisst.

 

Mit dieser Aktion setzen mehr als 500 Städte in Deutschland ein sichtbares Zeichen für eine friedliche Welt ohne Atomwaffen und bringen erneut ihre Solidarität mit der Ukraine zum Ausdruck.

 

Laut dem Jahresbericht des Stockholmer Friedensforschungsinstitutes SIPRI reduzierte sich zwar der Bestand an Atomsprengköpfen auf 12.512, aber die Zahl einsatzfähiger Atomwaffen stieg auf schätzungsweise 9.576. Einen deutlichen Zuwachs des nuklearen Arsenals sieht das Institut in China. Umfangreiche Modernisierungsmaßnahmen des nuklearen Bestandes stellte SIPRI bei den zwei größten Atommächten, Russland und den USA, fest.

 

„Der Krieg in der Ukraine hat uns gezeigt, wie schnell das friedliche Zusammenleben in Europa ein Ende hat“, sagt Oberbürgermeister Jürgen Herzing. "Die rund 12.500 Atomwaffen der Kernwaffenstaaten könnten schon jetzt jegliches Leben auf der Erde vernichten. Gerade in diesen schwierigen Zeiten brauchen wir nukleare Abrüstung statt Aufrüstung! Der Flaggentag ist ein deutliches Zeichen für den Frieden und eine Welt ohne Atomwaffen.“

 

Am Flaggentag erinnern die Mayors for Peace an ein Rechtsgutachten des Internationalen Gerichtshofes in Den Haag vom 8. Juli 1996. Der Gerichtshof stellte fest, dass die Androhung des Einsatzes und der Einsatz von Atomwaffen generell gegen das Völkerrecht verstoßen. Zudem stellte der Gerichtshof fest, dass eine völkerrechtliche Verpflichtung besteht, „in redlicher Absicht Verhandlungen zu führen und zum Abschluss zu bringen, die zu nuklearer Abrüstung in allen ihren Aspekten unter strikter und wirksamer internationaler Kontrolle führen.“

 

Die Organisation Mayors for Peace wurde 1982 durch den Bürgermeister von Hiroshima gegründet. Das weltweite Netzwerk setzt sich vor allem für die Abschaffung von Atomwaffen ein, greift aber auch aktuelle Themen auf, um Wege für ein friedvolles Miteinander zu diskutieren. Mehr als 8.265 Städte in 166 Ländern gehören dem Netzwerk an, darunter auch die Stadt Aschaffenburg.