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18.07.2023:

Zwei neue Gedenktafeln in Aschaffenburg

Zwei neue Gedenktafeln ergänzen seit kurzem die Aschaffenburger Erinnerungskultur. Mit der Anbringung in der Würzburger Straße (Abzweigung Am Funkhaus) sowie in der Steingasse (gegenüber Haus Nr. 27) konnte auch ein Beschluss des Aschaffenburger Stadtrates (Kultursenat) vom Oktober 2022 umgesetzt werden, für den sich Stadtrat Johannes Büttner lange Jahre eingesetzt hatte.

 

Die Gedenktafel für die 1945 im Kampf um Aschaffenburg gefallenen US-Soldaten besteht dabei aus einer Text- sowie einer Bildtafel zu den blutigen Kämpfen in Aschaffenburg vom März/April 1945, bei der die US-Armee erhebliche Verluste zu beklagen hatte. Die Kapitulation der „Festung Aschaffenburg“ war am 3. April 1945 erfolgt. Die Gedenktafel für den gebürtigen Aschaffenburger Peter Gingold (1916-2006) wurde gegenüber dem Geburtshaus in der Steingasse 27 angebracht. Peter Gingold wird insbesondere wegen seines aktiven Widerstands im Dritten Reich, unter anderem auch in der französischen Résistance, geehrt. Nach 1945 schilderte er bis ins hohe Alter hinein als Zeitzeuge seine antifaschistischen Erlebnisse in Publikationen, Interviews und namentlich vor Schulklassen.

 

Wie Oberbürgermeister Jürgen Herzing betont, stellt „die Erinnerung an die Opfer der US-Armee und ihr Beitrag zur Befreiung Deutschlands von den Fesseln des Nationalsozialismus eine für die Aschaffenburger Erinnerungskultur bedeutende Aufgabe dar“. Herzing weiter: „Der Beitrag der Amerikaner zur Befreiung Europas und Deutschlands von der Schreckensherrschaft des Nationalsozialismus ist in der Geschichtsforschung unumstritten und im Bewusstsein der Bundesrepublik tief verankert. Der Einmarsch US-amerikanischer Truppen in deutsche Städte beendete die zwölfjährige totalitäre NS-Diktatur und schuf die Grundlagen für einen demokratischen und friedlichen Neubeginn. Mit der Gedenktafel für Peter Gingold gedenkt die Stadt außerdem eines wichtigen Widerstandskämpfers – Peter Gingold riskierte vielfach sein Leben im Kampf gegen das NS-Regime und wird daher zurecht ebenfalls gewürdigt.“