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Klimasensoren für Aschaffenburg

 Foto mit einem Monteur, der auf einer Lichtsignalanlage einen Klimasensor montiert

(Foto: Antonia Pfeiffer, Stadt Aschaffenburg)

 Foto mit einer Wegbeleuchtung im Park mit neuem Klimasensor

(Foto: Antonia Pfeiffer, Stadt Aschaffenburg)

Klimaveränderungen punktgenau erkennen, Strategien zur Klimaanpassung lokal anpassen

Die Stadt Aschaffenburg installiert Klimasensoren im Stadtgebiet. Die hochmodernen Messgeräte wurden an Straßenbeleuchtungsmasten sowie Ampelanlagen zunächst an vier räumlich unterschiedlichen Standtorten installiert: am dicht bebauten Bahnhofsvorplatz, im grünen Schöntal und in der offenen Ortsmitte Damm sowie auf dem exponierten Rathausdach. In Echtzeit lassen sich damit Klimadaten, wie Temperatur und Niederschlagsmengen sowie Windgeschwindigkeit und Windrichtung, erheben. Durch die Analyse dieser Daten können Erkenntnisse gewonnen werden, die bei der Entscheidungsfindung für Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel im Stadtraum helfen. Somit leisten die Sensoren einen wichtigen Beitrag bei der Umsetzung der Aschaffenburger Klimaanpassungsstrategie.
“Der Aufbau eines Klimamessnetzes ist ein wichtiger Baustein auf dem Weg zur anpassungsfähigen und nachhaltigen Stadt. Die erhobenen Daten schaffen eine Grundlage, um zielgerichtete Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel zu treffen und die Bürgerinnen und Bürger besser vor den Auswirkungen des Klimawandels zu schützen,” so Aschaffenburgers Oberbürgermeister Jürgen Herzing.
Die letzten Hitzesommer und Trockenperioden haben sehr deutlich gezeigt, dass die Folgen des Klimawandels in Aschaffenburg zu spüren sind. Vergleichbar mit anderen Kommunen im Ballungsraum Rhein-Main erwartet Aschaffenburg einen deutlichen Anstieg von Hitzetagen (Tagestemperatur über 30 °C) und sogenannten „tropischen“ Nächten, in denen die Temperatur nicht unter 20 °C fällt. Temperaturmessungen erfolgen in Aschaffenburg bzw. der Umgebung bisher nur an einzelnen Wetterstationen von verschiedenen Betreibern (z. B. Deutscher Wetterdienst in Kahl am Main, Gewässerkundlicher Dienst Bayern in Großostheim), deren Daten online verfügbar sind. Die Stationen sind repräsentativ für ein größeres Gebiet und geben daher keine mikroklimatischen Besonderheiten wieder. Um diese Lücke zu schließen und die klimatischen Entwicklungen in Aschaffenburg möglichst genau nachvollziehen zu können, kommen Klimasensoren, die eine Echtzeitüberwachung von Wetter- und Klimadaten ermöglichen, zum Einsatz. So können punktgenau klimatische Entwicklungen erfasst und an das örtliche Mikroklima angepasste Maßnahmen ergriffen werden, um die Auswirkung von Hitzeereignissen zumindest teilweise abzufangen.
Die Installation der Sensoren ist ein wichtiger Schritt zum Aufbau eines stadtweiten Klimamessnetzes. “Mit smarter Sensorik können wir städtische Infrastrukturen wie Straßen oder Gebäude besser vor Klimafolgen schützen. Die Klimasensoren bestehen aus stromnetzunabhängigen LoRaWAN-Systemen, die sich qualitativ deutlich von analogen Messnetzen abheben”, so Bürgermeister und Digitalreferent Eric Leiderer.
Die von den Sensoren erfassten Daten werden über den IoT-Funkstandard LoRaWAN (Long Range Wide Area Network – ein Low-Power Wireless-Netzprotokoll) an eine zentrale Datenbank übertragen. Hierfür wurde als Pilotinstallation bisher ein LoRaWAN Gateway durch die Stadt installiert. Mit dieser Technologie können einfach und sicher Messwerte und Impulse von Sensoren mit geringem Energiebedarf übertragen werden. Im Ergebnis liefern die Sensoren die o. g. Kerndaten und lassen nach entsprechender graphischer Aufbereitung in Grafiken und Diagrammen eine detaillierte Beurteilung des städtischen Mikroklimas zu. Nach einer Erprobungsphase sollen die erfassten Klimadaten dann auch den Bürger*innen auf einer derzeit entstehenden Datenplattform zugänglich gemacht werden.
 „Wir freuen uns, durch die Verwendung von Klimasensoren künftig Klimadaten von hoher Qualität ermitteln zu können. Ziel ist dabei, wertvolle Erfahrungen mit unterschiedlicher Sensorik zu sammeln, um perspektivisch in der gesamten Stadt ein Messnetz mit Klimasensoren aufzubauen“, erklärt Antonia Pfeiffer, Klimaanpassungsmanagerin der Stadt Aschaffenburg, und ergänzt: „Wir werden die Daten für die Einschätzung der Entwicklung des Stadtklimas heranziehen, mit Daten aus der Vergangenheit vergleichen und so ermitteln, wie weit der Klimawandel in der Stadt fortgeschritten ist. Zudem sollen uns die Daten helfen, Maßnahmen zur Klimaanpassung und damit Milderung der Folgen des Klimawandels einzuleiten und auf ihre Wirkung zu überprüfen. Wir hoffen, so auch künftig die positiven Effekte von bereits getroffenen Maßnahmen gegen den Klimawandel ermitteln zu können.“