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Tag des offenen Denkmals
Kranhalle im Bayernhafen (Foto: Bayernhafen Aschaffenburg)
Unter dem Motto „Wahr-Zeichen. Zeitzeugen der Geschichte“ steht der bundesweite Tag des offenen Denkmals am Sonntag, 8. September. Auch in Aschaffenburg lädt der Tag dazu ein, sich auf Spurensuche zu begeben und Geschichte und Geschichten am Denkmal zu erleben.
Interessierte können unter anderem das Carillon im Ostturm des Schlosses Johannisburg erkunden oder Führungen zur niedergebrannten Aschaffenburger Synagoge im Museum jüdischer Geschichte, zu den Grabsteinen auf dem Altstadtfriedhof oder zur sanierten alten Kranhalle im Bayernhafen besuchen.
Für einige der Führungen ist eine Anmeldung zwischen dem 30.8. und dem 6.9. unter 06021 444 79 50 oder stiftsmuseum@aschaffenburg.de erforderlich.
Das Motto
Wahrzeichen beschreiben oft einzigartige Bauten, die als wiedererkennbare Sehenswürdigkeiten in Erinnerung bleiben. Indem sie für ein bedeutendes historisches Ereignis stehen, das Stadtbild oder die Stadtsilhouette prägen oder weithin sichtbar sind, werden sie zum Symbol, zum „Zeichen“ des Ortes. Gleichzeitig ist das Thema Wahrheit, das sich im ersten Teil des Begriffs „Wahr-Zeichen“ verbirgt, in Zeiten von zunehmend gefälschten Botschaften immer relevanter geworden. Denkmale stehen mit ihrer originalen Bausubstanz den KI-generierten Bildern der heutigen Zeit gegenüber – sie sind authentische Zeitzeugen und verlässliche Wissensquellen.
Der Tag des offenen Denkmals
Der Tag des offenen Denkmals ist der deutsche Beitrag zu den European Heritage Days unter der Schirmherrschaft des Europarats. Am Denkmaltag werden in Deutschland immer am zweiten Sonntag im September selten oder nie zugängliche Kulturdenkmale einem breiten Publikum geöffnet.
Programm am 8. September in Aschaffenburg
Themenführung: Die Aschaffenburger Synagoge (1893–1938)
10:00 und 11:30 Uhr
Treffpunkt: Museum jüdischer Geschichte und Kultur, Treibgasse 20, 63739 Aschaffenburg
Führung: Anja Lippert
Dauer: jeweils ca. 60 Minuten
Das Haus ist leider nicht barrierefrei.
Die 1891/93 mitten in der Stadt erbaute Synagoge war einst das Zentrum der jüdischen Gemeinde in Aschaffenburg. Sie wurde in der Pogromnacht 1938 niedergebrannt. Auf Grundlage von historischen Fotografien und originalen Bauplänen wurde das Bauwerk mit Hilfe modernster Technik am Computer virtuell neu erschaffen, so dass die Synagoge „betreten“ und „umrundet“ werden kann. Zusätzlich ermöglicht eine neue Augmented-Reality-Anwendung, das Innere der zerstörten Synagoge wieder zu erleben.
Wichtig: Die Teilnehmerzahl pro Führungen ist auf 15 Personen begrenzt.
Anmeldung erforderlich von Freitag 30.08.24 bis Freitag 06.09.24 unter 06021 – 444 79 50 oder stiftsmuseum@aschaffenburg.de
Veranstalter: Museen der Stadt Aschaffenburg
Themenführung: Grabsteine, Denkmäler für die Ewigkeit?
10 Uhr
Treffpunkt: Altstadtfriedhof Haupteingang gegenüber Gärtnerei, Güterberg 12,
63739 Aschaffenburg
Führung: Joachim Lorenz
Dauer: ca. 60 Minuten
Grabsteine erinnern an verstorbene Menschen. Es sind Denkmäler, die lange bestehen sollen. Ausgesucht werden sie nach dem Geschmack der Menschen, dem Zeitgeist und den finanziellen Möglichkeiten. Der Rundgang führt über den ab 1809 angelegten Altstadtfriedhof. Anhand von ausgewählten Grabsteinen verschiedener Zeitepochen werden unter anderem die petrografischen Namen der Steine, ihre Herkunft und ihre Beständigkeit erläutert, auch werden Handelsnamen und der Abbau beleuchtet. Die Teilnehmer haben Gelegenheit Fragen zu stellen. Gerne kann eine Lupe mitgebracht werden.
Eine Anmeldung ist nicht notwendig.
Veranstalter: Naturwissenschaftlicher Verein Aschaffenburg e.V.
Familienführung: Die Pompejanums-Detektive
11 Uhr
Treffpunkt: Pompejanum Vorplatz, Ziegelbergstraße 1, 63739 Aschaffenburg.
Führung: Maya Kuhnt
Dauer: ca. 90 Minuten
Leider sind nicht alle Bereiche barrierefrei
Beim Erkunden der Stadt fällt ein gelbes Haus auf das ganz anders aussieht, als alle anderen Häuser. Ein Blick in das Innere des Hauses zeigt, dass es auch da ganz anders aussieht, als unsere Wohnhäuser. Was hat es mit diesem Haus auf sich? Warum heißt dieses Haus Pompejanum, wer hat es gebaut und was verrät es uns über das Leben im alten Rom? All diese Fragen werden auf dieser detektivischen Erkundungstour beantwortet.
Wichtig: Die Teilnehmerzahl pro Führungen ist auf 25 Personen begrenzt.
Anmeldung erforderlich von Freitag 30.08.24 bis Freitag 06.09.24 unter 06021 – 444 79 50 oder stiftsmuseum@aschaffenburg.de
Veranstalter: Führungsnetz Aschaffenburg
Themenführung: Die alte Kranhalle im Hafen - erst Werkstatt dann Workshops
11 Uhr
Treffpunkt: Bayernhafen Aschaffenburg vor dem Haupteingang, Industriestraße 3,
63741 Aschaffenburg
Führung: Alexander Zeiger
Dauer: ca. 60 Minuten
Die Kranhalle gehört zum ehemaligen Hafenbahnbetriebswerk, das mit der Anlage des Hafens 1921, errichtet wurde. Im Zuge des Neubaus einer neuen Zentrale des Bayernhafens Aschaffenburg wurde das ehemalige Werkstattgebäude denkmalgerecht saniert und in den Neubaukomplex als Kongress- und Veranstaltungsraum integriert. Bei der Führung wird die Sanierung des Industriedenkmals und die heutige moderne Nutzung vorgestellt.
Eine Anmeldung ist nicht notwendig.
Veranstalter: Bayernhafen Aschaffenburg
Führung und Vorführung: Das Carillon im Schloß Johannisburg
12:00/12:30/13:00/13:30/14:00/14:30/15:00/15:30/16:00/16.30 Uhr
Treffpunkt: Schloss Johannisburg vor dem Ostturm, Schlossplatz 4, 63739 Aschaffenburg
Führung: Georg Wagner
Dauer: jeweils ca. 30 Minuten
Der Turm ist leider nicht barrierefrei.
Der Aschaffenburger Stadtcarilloneur Georg Wagner führt in den Glockenturm. Das Carillon besteht aus 48 Glocken, die im Jahr 1969 gegossen wurden. Das Instrument befindet sich im Ostturm des Schlosses Johannisburg in 62 Meter Höhe. Der Spieltisch befindet sich in der Turmhaube, darüber hängen in der Laterne sichtbar die Glocken. Die Größte wiegt 271 kg, die Kleinste 10 kg. Das Gesamtgewicht des Instrumentes beträgt 2,175 Tonnen.
Wichtig: Die Teilnehmerzahl pro Führung ist auf 10 Personen begrenzt.
Anmeldung erforderlich von Freitag 30.08.24 bis Freitag 06.09.24 unter 06021 – 444 79 50 oder stiftsmuseum@aschaffenburg.de
Veranstalter: Kulturamt Stadt Aschaffenburg
Themenführung: Von Fürsten, Pfaffen und allerlei Handwerksleut
14:30 Uhr
Treffpunkt: Stiftsbrunnen, Stiftsplatz, 63739 Aschaffenburg
Führung: Roswitha Kolter-Alex
Dauer: ca. 90 Minuten
Der Weg ist leider nicht in allen Teilen barrierefrei.
Zeitreise durch 1000 Jahre Stadtgeschichte Jeder hatte seinen festen Platz in der mittelalterlichen Gesellschaft. Fürsten, Pfaffen, Metzger und Gerber lebten räumlich getrennt und waren doch aufeinander angewiesen. Die Pfaffen fand man in der Nähe der Kirche, der Adel rankte sich um den kurfürstlichen Hof, die Gerber hielt man sich "aus guten Gründen" vom Leib. Aus der kleinen mittelalterlichen Burgsiedlung "Ascaphisburg" wurde in 1000 Jahren eine moderne selbstbewusste Stadt, deren Geschichte anhand von Straßennamen und Häusern nachgespürt werden kann.
Wichtig: Die Teilnehmerzahl der Führung ist auf 25 Personen begrenzt.
Anmeldung erforderlich von Freitag 30.08.24 bis Freitag 06.09.24 unter 06021 – 444 79 50 oder stiftsmuseum@aschaffenburg.de
Veranstalter: Führungsnetz der vhs Aschaffenburg
Themenspaziergang: Historischer Spaziergang über den Godelsberg
14 Uhr
Treff- und Endpunkt: Parkplatz gegenüber dem Lufthofweg 9, 63739 Aschaffenburg
Führung: Hans Sommer
Dauer: ca. 120 Minuten
Der Weg ist leider nicht in allen Teilen barrierefrei. Die Gehstrecke beträgt ca. 4 km bei mäßiger Steigung von ca. 100 m Höhenunterschied, festes Schuhwerk wird empfohlen.
Geleitet von antiquarischen Stadtführern (Johann Schober, Max Beilhack etc.) geht es bei jedem Wetter, entlang heute längst vergessener Spazierwege hinauf auf den Godelsberg.
Der Weg führt über Stock und Stein, streift die bekannten historischen Parkstaffagen Kippenburg, Pavillon, Engelhard-Bank, steuert aber schwerpunktmäßig heute gänzlich zugewachsene Aussichts- und Ruhepunkte an. Unterwegs gibt es Infos zur Entstehung und zum Verfall dieser vor dem ersten Weltkrieg intensiv gepflegten öffentlichen Grünanlage.
Wichtig: Die Teilnehmerzahl der Führung ist auf 20 Personen begrenzt.
Anmeldung erforderlich von Freitag 30.08.24 bis Freitag 06.09.24 unter 06021 – 444 79 50 oder stiftsmuseum@aschaffenburg.de
Veranstalter: Archäologisches Spessartprojekt
Themenführung: Eine barocke Malerei in neuen Formen – das großen Decken-Fresco der Muttergottespfarrkirche in Aschaffenburg verbindet Barock und Nachkriegszeit
15:00 und 16:30 Uhr
Treffpunkt: Muttergottespfarrkirche Hauptportal, Schlossgasse 13, 63739 Aschaffenburg
Führung: Bruno Geißel
Dauer: ca. 90 Minuten
Nach der Zerstörung des barocken Deckengemäldes von Johann Konrad Bechtold im Zweiten Weltkrieg war die Frage: Rekonstruktion oder Neues? Im Jahr 1965/66 fertigte der Münchener Akademieprofessor Hermann Kaspar im Auftrag der Pfarrgemeinde ein neues beeindruckendes Decken- und Wand-Fresco in der traditionellen Darstellungsweise und Maltechnik des 18. Jahrhunderts, aber in modernen Formen. Die illusionistische Darstellung zeigt Architekturen, öffnet die Decke zum Himmel und lässt Figuren nach oben streben. Altes und Neues findet sich in großartiger Weise in dem Kirchenraum zu einer festlichen Ausstattung zusammen. Der Künstler formt in mehreren Szenen ein komplexes ikonografisches Programm. Es werden sowohl Motive des Barockmalers Bechthold übernommen als auch überraschende, neue Szenen geschaffen.
Der ehemalige Leiter des Bauordnungsamtes Bruno Geißel erläutert die Entstehung der Fresco-Malerei und die einzelnen Motive des zu diesem Anlass eigens aufwendig ausgeleuchteten Kunstwerkes. Anhand von Fotos des Deckenmodells im Maßstab 1:25, das der Künstler für die Ausführung angefertigt und benutzt hat, wird die Arbeitsweise des Künstlers sichtbar.
Eine Anmeldung ist nicht notwendig
Veranstalter: Stadt Aschaffenburg
Lokale Koordination und Information:
Dipl.-Ing. Caroline Förster
Stadt Aschaffenburg
Denkmalschutzbehörde
06021 / 330-1252
Caroline.foerster@aschaffenburg.de